Tipps #4

Pünktlich zum Wochenende gibt es wieder die nächsten Tipps, dieses Mal mit ein paar mehr Bildern und Hinweisen zu Wildkräutern:

Pflanzen der Woche:

1. Gundermann (Erkennung: siehe Bild, lila blühend, 10–40cm hoch, riecht sehr würzig, steht vor allem auf Waldwiesen) → man kann die Blätter für Wildspinat, Salate, Kräuterquark, etc. verwenden oder auch als Tee …

Gundermann in der Bildmitte


2. Spitzwegerich
(auf nahezu allen Wiesen zu finden) → kann wie Gundermann in verschiedenen Gerichten sowie als Tee verwendet werden.

Spitzwegerich im Vordergrund, und auch an einigen Stellen im Hintergrund 😉

3. Rhabarber

→ Das Frühjahr ist natürlich Rhabarberzeit. Er kann auch sehr vielfältig eingesetzt werden, als Süßspeise (z.B. Rezept 4), im Kuchen (z.B. wie unten im Link → sehr einfaches Rezept!) oder auch als Gemüsebeilage zu herzhaften Gerichten…

Rezepte der Woche:

1. Wildkräuter-Omelette (Bild): Mischung aus Wildkräutern (Gundermann, Löwenzahn, Spitzwegerich, Giersch und Knoblauchsrauke) waschen und grob schneiden. Dann mit etwas Öl und Wasser ein paar Minuten leicht andünsten. Salz, Pfeffer und verrührte Eier hinzufügen und ein paar Minuten auf jeder Seite braten.

2. Wildkräuter-Gnocchi mit Salbeibutter (für 3-4 Personen)

Ungefähr 700-800g Kartoffeln schälen und ohne Salz kochen, dann pressen. Jeweils eine Handvoll Giersch, Brennessel und Knoblauchsrauke (nach Wunsch auch ein wenig Gundermann) mit 2 Eiern sowie viel Salz und wenig Pfeffer in einem Häcksler (alternativ mit dem Pürierstab) zerkleinern. Die Masse in die Mitte der Kartoffeln geben und ca. 150g Mehl sowie etwas Kartoffelmehl geben und zu einem glatten Teig kneten. Den Salzgehalt testen. Aus diesem Teig dann mehrere dünne Rollen formen, welche anshcließend in kleine Gnocchi geschnitten werden. In Portionen solange im leicht kochenden Salzwasser ziehen lassen, bis sie an die Oberfläche kommen. Sie können z.B. kurz in Olivenöl in einer Pfanne geschwenkt werden und dann mit Parmesan bestreut werden. Ideal dazu passen z.B. gebratene Zucchini-Streifen oder langsam gebratener Broccoli. Buon appetito!

3.Frühlings-Kräuter-Tee:

bestehend aus z.B. getrockneten Blättern von: Gundermann, Spitzwegerich, Brennnessel und Birke

4. Rhabarber-Zitronen-Mus:

500g Rhabarber schälen und recht klein schneiden, dann mit ca. 100g Gelierzucker (2:1) und einem Schuss Wasser fünf Minuten kochen lassen. Wenn das Ganze schon ein paar Minuten abgekühlt ist, zwei TL Honig sowie die abgeriebene Schale einer halben Zitrone hinzufügen.

Pflegeprodukt der Woche:

Selbstgemachte *Spitzwegerich-Salbe* gegen Mückenstiche, Prellungen, blaue Flecken

Zutaten:

eine Handvoll Spitzwegerichblätter 100 ml Öl (z.B. Sonnenblumenöl)

5 g Bienenwachs (vom lokalen Bio-Imker oder online)

10 g Lanolin (optional) um es streichfähiger zu machen. Bei weglassen mehr Bienenwachs verwenden.

Herstellung:

Spitzwegerichöl (als Warmmazerat siehe Löwenzahnöl), Bienenwachs und Lanolin in ein Glas geben und im Wasserbad langsam so weit erwärmen, bis alle Zutaten geschmolzen sind. Einige Tropfen auf einen kalten Teller geben und erkalten lassen. So kannst du die Konsistenz der Salbe prüfen. Sollte sie zu weich sein, dann gib mehr Wachs in die Mischung. Falls sie zu hart ist, füge etwas mehr Öl hinzu und teste erneut. In die Tiegel abfüllen. Während des Erkaltens optional ätherische Öle (z.B. Teebaumöl, Lavendel oder Zitrusfrüchte) hinzugeben.

App der Woche: flora incognita – App der Universität Ilmenau zur Bestimmung von Pflanzen. Einfach installieren (kann man ohne ein Konto anzulegen), dann ein Foto der Pflanze machen (geht auch ohne Standort) und schon bekommt man die Infos zur Pflanze. Hat beim Gundermann heute sehr gut funktioniert.

Link der Woche: http://www.wildkrautgarten.de/2013/06/01/pflanze-des-monats-gundermann-die-wuerze-von-der-wiese/

Kleiner Tipp der Woche: Gundermann und Spitzwegerich sind sehr gut für die Verdauung und viele weitere Körperfunktionen. Brennnessel und Birkenblätter wirken entgiftend und harntreibend, man sollte daher am Abend nicht mehr viel davon zu sich nehmen, sonst könnte es eine recht unruhige Nacht werden.

Und zum Schluss noch 2 Hinweise zur Knoblauchsrauke, da wir dazu mehrere Rückfragen erhielten: Man findet diese vor allem in schattigeren Lagen, die Blätter sehen von der groben Form so aus wie die der Brennnessel, sind aber abgerundet, weicher und ohne Nesseln 😉 → siehe Bild vom letzten Montag! Markantestes Erkennungsmerkmal: Wenn man ein Blatt zerreißt, riecht es nach Bärlauch/Knoblauch/Schnittlauch.

Tipps #3

Pünktlich zum Wochenende gibt es wieder eine neue Informationspackung in Sachen grüne Lebensweise. Vorher nochmal der Hinweis, dass ihr gerne Tipps beitragen könnt, indem ihr uns einfach direkt anschreibt… .

Pflanze der Woche: Junge Brennesselspitzen(Bild+Erkennungsmerkmale sind wohl diesmal nicht notwendig, oder?)
→ diese sind nicht nur mega-gesund sondern können auch für alles mögliche verwendet werden – nur muss man halt beim Pflücken und Waschen sehr vorsichtig sein 😉

Rezepte der Woche:

1. Brennnessel-Möhren-Puffer (für 3 Personen):
Eine Schüssel Brennnessel-Spitzen (mit dünnen Stengeln) waschen und ziemlich klein schneiden. Mit ganz wenig Wasser in einem geschlossenen Topf einmal aufkochen und dann ziehen lassen.

2 Möhren grob raspeln und dann mit 4 Eiern, ca. 120g Semmelbröseln, 2 EL Sesam, eventuell etwas Frühlingszwiebeln sowie Salz, Pfeffer und einer beliebigen Gewürzmischung (z.B. Sonnenkuss) in einer Schüssel verrühren.

Anschließend die Brennnesseln unterrühren und portionsweise bei mittlerer Hitze in einer Pfanne mit reichlich Öl (pro Seite ca. 5min) braten. Kann gut mit einem Knoblauchsrauken-Quark serviert werden!

Bemerkungen:
– statt der Möhren kann man auch Süßkartoffeln oder Kürbis (oder im Sommer dann Zucchini) verwenden
– man kann die Puffer mit ziemlich viel Brennnessel machen, dann kommt der Geschmack auch voll zur Geltung
– die Brennnessel muss vorher nicht gekocht werden, dann empfehlen wir das Zerhäckseln zusammen mit dem Ei…

2. Nudel-Kräuter-Pfanne (vegan)

Eine Schüssel Giersch, eine halbe mit Knoblauchsrauke sowie etwas Brennnessel waschen und grob zerschneiden. Dann mit etwas Öl und einem Schuss Wasser kurz in einer Pfanne aufkochen, so dass die Kräuter in sich zusammen fallen. Anschließend 70ml Sojasahne angießen, Salz + Pfeffer drüber und nochmal ein paar Minuten köcheln lassen. Zum Schluss mit den fertig gekochten Nudeln sowie wenn gewünscht klein geschnittenen (frischen) Tomaten verrühren… .

Produkt der Woche:

Umweltbewusster WC Reiniger: 2EL Zitronensäure, 2 EL Speisestärke, 10ml Bio Flüssigseife oder Bio Spülmittel , 600ml Wasser. 100ml Wasser abkochen und abkühlen lassen ca. 40 Grad. Dann die Zitronensäure einrühren bis sie gelöst ist . Nun 10ml Spülmittel zufügen . Nun 500ml Wasser mit Stärke verrühren .

Am Ende beide Gemische verrühren. Optional fünf bis zehn Tropfen ätherisches Öl z.b. Teebaum, Lavendel, Orange , Zitrone…sie duften toll und wirken zusätzlich gegen Keime.

Links der Woche:

https://www.smarticular.net/die-brennnessel-das-reichhaltige-wunderkraut-fuer-kueche-und-gesundheit/

🙃🙃🙃

https://taz.de/Maja-Goepel-im-Interview/!169655/

Tipp der Woche: Brennnessel-Sud dient nicht nur der Abwehr von Blattläusen sondern ist auch ein hervorragender Dünger für alle Pflanzen.

Tipps #2

Und weil es derzeit so viele tolle Sachen in der Natur zu sammeln gibt, schieben wir hiermit gleich eine kleine Rezeptsammlung nach. Viel Spaß beim Nachmachen!

Pflanze des Tages: Knoblauchsrauke (weiß blühend mit runden, geschwungenen Blättern)

Rezepte des Tages:
1) Wildkräuter-Pesto

Einen Beutel (grob 2 Liter) mit Knoblauchsrauke, Brennnessel, Löwenzahn, Giersch und etwas Spitzwegerich → alles waschen (ohne sich zu „brenneln“),aber nur leicht das Wasser abschütteln, nicht trocknen!

Dann im Häcksler mit je 2-3 EL Grana Padano und gerösteten Sonnenblumenkernen sowie viel Olivenöl, etwas Salz und Pfeffer zerkleinern, zwischendurch umrühren.

Diese(s) Pesto ist mehrere Tage haltbar und schmeckt hervorragend mit Möhren- oder Gurkenstreifen, lässt sich aber auch direkt mit Nudeln servieren… .

2) Wildkräuter-Suppe:

Die oben genannten Wildkräuter waschen und klein schneiden. Anschließend in einer Hühnerbrühe klein geschnittene Kartoffeln 12min kochen, dann die Wildkräuter dazu geben und weitere 2-3min garen. Zum Schluss (wenn gewünscht) das Hühnerfleisch dazu geben… .

Die Knoblauchsrauke gibt noch mehr Geschmack, wenn man sie nicht mitkocht, sondern erst dazugibt wenn die Suppe schon ein wenig abgekühlt ist.

3) Radieschen-Salat

Einen Bund Radieschen nach dem Waschen auf einem Gemüsehobel in feine Scheiben reiben, dann mit 2 EL Quark, Salz, Pfeffer und Kräutern (besonders geeignet: Petersilie, Knoblauchsrauke und ein wenig Schnittlauch) vermengen und sofort servieren (wenn man diesen Salat ein paar Minuten stehen lässt, wird er ziemlich schnell wässrig).

Herzlich willkommen in der Öko-Gruppe!

Tipps #1

Hier erhältst du wie angekündigt regelmäßig Infos in verschiedenen Kategorien – falls du selber Vorschläge hast, schreibe uns bitte direkt an!

Und schon geht es los:

Pflanze der Woche: Giersch
(Bild+Erkennungsmerkmale: s.u., sollte möglichst jung geerntet werden)
→ Verarbeitung in Salaten und diversen Gerichten möglich (Beispiele: Kartoffel-Giersch-Auflauf, vegane Giersch-Pasta-Pfanne, 7-Kräutersuppe, Giersch-Gnocchi → Rezepte auf Anfrage)

weitere aktuelle Wildpflanzen: Brennessel z.B. in verschiedenen Suppen, Vogelmiere in Salaten, Gundermann (überall) und junge Ahornblüten als Gewürz

Rezept der Woche: „Kartoffel-Giersch-Auflauf“ (für 4 Personen)
Ein großes Bündel Giersch (ohne grobe Stengel) waschen und klein schneiden. Wahlweise mit 400g jungem, gehackten Spinat oder Mangold sowie 4 Eiern, 200g Quark (40%), 70g Grana Padano und einer beliebigen Kräutermischung (+Salz und Pfeffer) in einer großen Auflaufform vermischen, dann ca. 750g klein geschnittene und etwas vorgegarte Kartoffeln dazu geben, abschließend mit einem in Scheiben geschnittenen Mozzarella belegen und ca. 30min bei 180° im Backofen schmoren.

Pflegeprodukt der Woche: Löwenzahn-Salbe (als Handcreme, bei rissiger Haut, Gelenkschmerzen Muskelkater… )

  1. Löwenzahnblüten sammeln und einen Tag oder länger trocknen lassen (entzieht das Wasser und macht die Salbe länger haltbar)
  2. getrocknete Blüten in ein Glas füllen, mit einem hellen Öl (deiner Wahl, wir verwenden Sonnenblumen- oder Olivenöl) auffüllen bis alle Blüten bedeckt sind.
  3. Das Glas mit Blüten und Öl in einen Topf mit Wasser stellen und das Wasserbad erhitzen Öl, nicht kochen und dann 8 Stunden ziehen lassen. Fertig ist das Basisöl für die Salbe, Massagen oder Salate.
  4. 100ml Öl in ein Glas füllen und dieses wieder im Wasserbad erwärmen und darin 6-7 g Bienenwachs und 18-21g Lanolin (Wollfett macht die Salbe cremiger) schmelzen. Es funktioniert auch ohne Lanolin, dann verwende 10-12g Bienenwachs. Wer mag, fügt noch 6-8 Tropfen ätherisches Öl seiner Wahl hinzu (z.B. Lavendelöl).
  5. Nun alles in kleine Tiegelchen abfüllen (leere Cremedosen aufheben) und abkühlen lassen bis es fest ist. Sollte es nicht fest werden einfach noch mal im Wasserbad erhitzen und noch Bienenwachs zugeben und schmelzen.

Link der Woche: https://de.wikipedia.org/wiki/Giersch

Tipp der Woche: Wildkräuter genau wie Salate immer in einer großen Schüssel, welche halbvoll mit Wasser ist, waschen – anschließend kann dieses Wasser zum Gießen von Pflanzen im Haus verwendet werden… .